Ihr Experte für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Flensburg 

Fachkraft für Arbeitssicherheit & Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator

Bildschirmarbeitsplätze

Beleuchtung

Arbeitsplätze müssen gemäß den geltenden Arbeitsschutzbestimmungen ausreichend beleuchtet sein. Ungeeignete Beleuchtung, sei es allgemein oder individuell, erhöht nachweislich die Fehlerquote bei der Arbeit. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, für eine angemessene Standardbeleuchtung der Büroräume zu sorgen, jedoch nicht, jeden individuellen Wunsch nach bestimmter Beleuchtung zu erfüllen. Licht beeinflusst die Atmosphäre – sowohl positiv als auch negativ. Beleuchtungsfragen können daher unerwartet emotionale Reaktionen hervorrufen. Was als physiologisch sinnvoll und vorschriftsgemäß gilt, wird von den Betroffenen nicht immer als angenehm empfunden. Physiologische und psychologische Aspekte des Lichts können stark voneinander abweichen. Das Bedürfnis nach Licht variiert subjektiv stark und ist abhängig von Faktoren wie Sehanforderungen, Art der Arbeit, Typ, Alter, Sehfähigkeit und Arbeitsgewohnheiten. Beleuchtung, die unter architektonischen oder gestalterischen Gesichtspunkten ausgewählt wurde, erfüllt manchmal nicht die arbeitsstättenrechtlichen Vorgaben, da die Gestaltungsprinzipien andere Prioritäten setzen. Tageslicht ist am Arbeitsplatz besonders vorteilhaft und kann künstlich nicht überzeugend nachgeahmt werden. Daher sollten Arbeitsräume möglichst ausreichend Tageslicht erhalten. Eine ausschließliche künstliche Beleuchtung sollte nur in besonderen betrieblichen Situationen eine Ausnahme darstellen.

Bürostühle

Für Personen, die hauptsächlich im Sitzen arbeiten, ist die ergonomische Qualität von Bürodrehstühlen entscheidend, um Wirbelsäulenerkrankungen vorzubeugen. Obwohl es richtig ist, dass Bewegung die beste Vorbeugung darstellt, können ungeeignete Stühle durch die vielen Stunden im Sitzen dennoch eine erhebliche Belastung darstellen.

Der Markt für Bürostühle ist schwer überschaubar und weist stark unterschiedliche Preis-Leistungs-Verhältnisse auf. Es fehlen objektive Kriterien, nach denen Stühle, zum Beispiel anhand eines Katalogs, ausgewählt werden könnten. Eine fachkundige Beratung und Erprobung sind unerlässlich.

Die Anforderungen an gute Bürodrehstühle variieren je nach den individuellen Bedürfnissen der Nutzer (Größe, Körperbau, Gewicht), den Anforderungen des Arbeitsplatzes (zum Beispiel CAD-Zeichnen oder Schreibarbeiten) und dem Bürokonzept, wie etwa Desksharing.

Mangelndes Wissen, sowie fehlende Planung und Sorgfalt bei der Beschaffung führen häufig zu Fehlinvestitionen in ungeeignete Stühle, teuren Einzelkäufen und unzufriedenen Mitarbeitern. Eine sorgfältige Auswahl und die Mitentscheidung der Beschäftigten werden als Wertschätzung ihrer Person und Arbeitskraft empfunden – ein wichtiger Faktor für eine gute Mitarbeiterbeziehung.

Gute Bürodrehstühle sind in der Regel nicht unter einer bestimmten Preisschwelle erhältlich. Sehr teure Modelle sind jedoch nicht zwangsläufig empfehlenswerter, da oft Design und Markenname im Vordergrund stehen.

Ohne gründliche Erprobung, etwa durch Teststellungen oder Pilotprojekte, sollte kein Stuhl in den Betrieb übernommen werden. Neben der Beratung durch Hersteller und Fachhändler sollten auch betriebsinterne Experten wie Sicherheitsfachkräfte und Betriebsärzte einbezogen werden. Auch Berufsgenossenschaften, insbesondere die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, bieten Informationen und Beratung.

Ein transparenter Beschaffungsplan, der Anforderungskriterien sowie eine bestimmte Modell- oder Variantenauswahl festhält, hilft dabei, den Einkauf von Bürostühlen unabhängig von persönlichen Vorlieben, Statusüberlegungen und ähnlichem zu gestalten.

Gefährdungsbeurteilung für Bildschirmarbeitsplätze

Bildschirmarbeitsplätze sind heutzutage in fast allen Unternehmen selbstverständlich. Der Arbeitgeber ist gemäß § 5 ArbSchG dazu verpflichtet, durch eine Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln, welche Arbeitsschutzmaßnahmen für die Beschäftigten notwendig sind. Diese Beurteilung dient in erster Linie dem Nutzen des Unternehmens und erfüllt erst in zweiter Linie eine gesetzliche Verpflichtung. Unfälle und Berufskrankheiten verursachen nicht nur persönliches Leid und hohe Sozialkosten, sondern auch Fehlzeiten der Beschäftigten und Ausfallzeiten von Maschinen, was finanzielle Belastungen für das Unternehmen zur Folge hat. Die Beschäftigten sind am besten mit den Gefährdungen und Belastungen vertraut, denen sie täglich ausgesetzt sind. Daher sollten sie unbedingt in den Prozess der Gefährdungsbeurteilung einbezogen werden. Dies kann durch Mitarbeiterbefragungen, Gespräche im Rahmen von arbeitsplatzbezogenen Unterweisungen, Sicherheits- und Gesundheitszirkel sowie gemeinsame Arbeitsplatzbesichtigungen geschehen. Die Einbindung der Beschäftigten ist nur in einer Unternehmenskultur erfolgreich, in der Sicherheitsmängel offen angesprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht werden können. Die Beteiligung der Beschäftigten bei der Gefährdungsbeurteilung für Bildschirmarbeitsplätze schafft ein Bewusstsein für Sicherheit und Gesundheitsschutz. Maßnahmen, die im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung definiert werden, erzielen eine höhere Akzeptanz bei der Umsetzung und Einhaltung, wenn die Beschäftigten bei der Erarbeitung beteiligt wurden. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass es an Bildschirmarbeitsplätzen keine Unfall- oder Gesundheitsgefahren gibt oder geben kann.

Kabelmanagement

Von der Lampe über das Festnetztelefon und den Drucker bis hin zum Computer benötigen alle Geräte eine Energiezufuhr durch ein Stromkabel, denn "der Strom kommt immer noch aus der Steckdose". Trotz WLAN bevorzugen viele weiterhin kabelgebundene Verbindungen.

Luftbefeuchtung

In einigen Branchen ist die Luftbefeuchtung essenziell für die Produktqualität. Beispiele hierfür sind die Elektroindustrie, die Lebensmittelbranche, der Druck- und Verpackungssektor, die Holzverarbeitung sowie die Textilindustrie. Auch Museen müssen oft eine bestimmte Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten. Für andere Bereiche ist feuchte Luft aus hygienischen Gründen wichtig, beispielsweise in Operationssälen oder auf Entbindungsstationen. In Laboren ist die Luftfeuchtigkeit entscheidend, um das Austrocknen von Arzneimitteln und Proben während der Herstellung und Lagerung zu verhindern. Menschen, die in Innenräumen arbeiten, benötigen ebenfalls ein gesundes Raumklima. Hierbei spielt die Klimaveränderung eine zunehmende Rolle, da sie unter anderem die Luftfeuchtigkeit in Gebäuden beeinflusst.

Im Jahr 2022 waren Atemwegserkrankungen, bedingt durch Grippe- und Erkältungswellen, erstmals die Hauptursache für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Laut BKK-Daten waren sie für mehr als ein Drittel der Arbeitsunfähigkeitsfälle (35,9 %) und für über ein Fünftel der Arbeitsunfähigkeitstage (21,8 %) verantwortlich. Studien aus den Jahren 2013 und 2018 zeigen, dass bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 40 % die Infektiosität von aerosolgetragenen Influenzaviren deutlich reduziert wird. Luftbefeuchtungssysteme können leicht nachgerüstet werden.

Stehpult

Neben psychischen Erkrankungen zählen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zu den häufigsten Gründen für Fehlzeiten. Regelmäßiges Aufstehen während überwiegend sitzender Tätigkeiten entlastet den Rücken, verhindert einseitige Belastungen der Bandscheiben, beugt Müdigkeit vor und kann somit die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigern. Es gibt verschiedene Typen von Stehpulten, die entsprechend der Arbeitsplatzanforderungen ausgewählt werden können. Wenn bei der Auswahl von Stehpulten einige grundlegende Prinzipien beachtet werden, ist die Akzeptanz und damit der Nutzen solcher Pulte gewährleistet. Der Nutzen von Stehpulten ist besonders hoch, wenn diese direkt in den Arbeitsbereich der Mitarbeiter integriert sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Investitionen in Stehpulte schnell amortisieren.

Tastatur & Maus

Eingabegeräte, die ergonomisch schlecht gestaltet sind, können gesundheitliche Probleme verursachen: Dies äußert sich häufig zuerst in Form von Beschwerden in den Schultern und im Nacken. Wenn die Beschwerden die Hände erreichen, sind sie unter Begriffen wie RSI, Karpaltunnelsyndrom oder Sehnenscheidenentzündung bekannt. Eingabegeräte wie Maus und Tastatur sind die zentrale Schnittstelle zwischen Mensch und Computer. Ihre Bedeutung wird häufig unterschätzt, da sie als selbstverständlich angesehen werden. Für Gelegenheitsnutzer ist das kein Problem. Bei Personen jedoch, die acht Stunden am Tag ausschließlich über Tastatur und Maus mit dem Computer arbeiten, können schlechte Eingabegeräte wirtschaftlich negative Auswirkungen haben. Dies zeigt sich zunächst in einer verminderten Leistungsfähigkeit während der Arbeitszeit und später in Form von Arbeitsunfähigkeit.

Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) verursachen nach den Erkrankungen des Verdauungssystems die zweithöchsten direkten Kosten (hauptsächlich Behandlungskosten) in der Altersgruppe der 15- bis 65-Jährigen in Deutschland. Die offensichtlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit sind nur die Spitze des Eisbergs. Schmerzen in Händen und Rücken mindern die Leistung und verursachen somit bereits Kosten. Die versteckten Kosten durch Leistungsminderung (zum Beispiel durch Konzentrationsmangel, Schmerzpausen oder höhere Fehlerquote) werden von Experten auf 20 % der jährlichen Lohnkosten geschätzt. Arbeitsunfähigkeiten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen im Vergleich zu anderen Diagnosegruppen die höchsten indirekten Kosten (9,1 Milliarden Euro Produktivitätsausfall und 16,0 Milliarden Euro Ausfall an Bruttowertschöpfung).

Diese Bedingungen verschärfen sich durch das steigende Alter der Beschäftigten (Demographie) und die damit einhergehende zunehmende Anfälligkeit für Muskel- und Skeletterkrankungen. Die Investition in ergonomische Eingabegeräte lohnt sich: Die Kosten für eine individuell passende Lösung sind im Verhältnis zum Nutzen sehr gering. Studien zum Return on Investment (ROI) im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) haben ergeben, dass Werte zwischen 1:2,5 bis 1:10,1 möglich sind. Eine Investition in eine Roller-Mouse, die etwa 270 Euro kostet, amortisiert sich bereits mit einem verhinderten Ausfalltag (Kosten pro AU-Tag laut Studien zwischen 200 und 400 Euro).

Eine ergonomische Lösung, die für alle geeignet ist, gibt es nicht. Die Arbeitsaufgabe und die Nutzung durch den Mitarbeiter entscheiden über die richtige Wahl der Eingabegeräte. Der Mitarbeiter ist hierbei der Experte. Deshalb sollte er in den Auswahlprozess einbezogen werden – das erhöht sowohl die Akzeptanz der angeschafften Lösung als auch die Wertschätzung des Mitarbeiters.

Tonerstaub

Toner wird immer wieder in den Medien thematisiert, besonders in Bezug auf potenzielle Gesundheitsrisiken durch Tonerstaub, was bei Mitarbeitern Unsicherheit auslöst. Fast jedes Büro besitzt mindestens einen Drucker, oft handelt es sich dabei um Laserdrucker mit Tonerkartuschen. Bürogeräte in direkter Nähe zum Arbeitsplatz können das Wohlbefinden der Mitarbeiter beeinträchtigen, indem sie unter anderem Wärme (ein Gerät erzeugt so viel wie 8 bis 10 Personen), Lärm und Staubemissionen während des Druckvorgangs verursachen.

Die Wissenschaft hat bisher keine umfassenden Methoden entwickelt, um alle Substanzen in den Emissionen von Laserdruckern und -kopierern zu identifizieren. Daher stellt die räumliche Trennung von Bürogeräten und Arbeitsplätzen den besten Schutz dar, solange gesundheitliche Beeinträchtigungen durch diese Emissionen nicht ausgeschlossen werden können. Ein separater Raum für Drucker oder Kopierer kann eine Schutzmaßnahme sein, die nach einer Raumluftmessung im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung für einen Arbeitsplatz erforderlich wird. Zudem können auch psychische Belastungen ein Grund dafür sein, Bürogeräte aus der unmittelbaren Arbeitsumgebung zu entfernen.

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